Die beschlossene Schließung des Hallenbades wurde – wie von Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzenden Armin Warmuth in der Stadtratssitzung vom Mittwoch versprochen -, noch einmal intensiv diskutiert. Dabei wurde noch einmal unterstrichen, dass man sich den Beschluss der Schließung nicht leicht gemacht hat. Er ist insbesondere aus folgenden Gründe erfolgt:

1. Energieeinsparung und Nachhaltigkeit:
Die Gasmangellage des vergangenen Winters ist weiterhin präsent und die Energiekrise herrscht immer noch vor. Die Energiepreise haben sich verdoppelt. Der Strom wird auch noch nicht vollständig regenerativ erzeugt. Aus energiepolitischer Verantwortung heraus, wäre ein Handeln dringend geboten.
2. Wirtschaftlichkeit:
In den Monaten Juni – August werden im Hallenbad ca. 15.000m³ Gas und ca. 75.000 kW/h Strom verbraucht. Zusätzlich ist beim Doppelbetrieb des Frei- und Hallenbades (Technik/Aufsicht/Reinigung/Wasseraufbereitung u. a.) ein erhöhter Personalaufwand erforderlich.
Der Parallelbetrieb zweier Bäder implementiert zusätzliche Kosten. Im Bäderbetrieb wird für dieses Jahr ein Verlust von 1,23 Mio Euro (!) prognostiziert. Davon werden von der Stadt Hammelburg derzeit 490,0 TEUR zugeschossen, 740,0 TEUR tragen die Stadtwerke Hammelburg GmbH selbst. Belegungen durch Vereine oder Schulen sind nie kostendeckend. Sie werden aus dem gesellschaftlichen Auftrag heraus immer durch die Stadtwerke Hammelburg bzw. die Stadt Hammelburg deshalb erheblich subventioniert.
Wir sind stolz auf unser Saaletalbad und dessen Qualität! Der Unterhalt stellt natürlich eine große Herausforderung dar. Nicht ohne Grund ist nach Schließung der Sintflut in Bad Brückenau dann ab Herbst das Saaletalbad in Hammelburg für einen sicher längeren Zeitraum noch das einzige „klassische Hallenbad“, das im Landkreis Bad Kissingen in Betrieb ist.
3. Enge Personalsituation:
Von vier Fachangestellten für Bäderbetriebe stehen noch drei für die Sommersaison zur Verfügung. Ein Stelle ist unbesetzt. Seit 19.01.2023 sind die Stadtwerke Hammelburg GmbH erfolglos auf der Suche nach entsprechendem Fachpersonal.
Der Doppelbetrieb für zwei Bäder in der aktuellen Situation ist nach arbeitsrechtlichen Maßstäben und sicherheitstechnischen Gesichtspunkten nur schwer zu verantworten. Urlaub kann in dieser Zeit den Mitarbeitern nur noch in Ausnahmen gewährt werden.

Aufgrund der Kurzfristigkeit der Entscheidung und der daraus entstandenen Kommunikationsschwierigkeiten sowie des kaum vorhandenen Vorlaufs für Schulen und Vereine haben sich Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Armin Warmuth und Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Metz in Absprache mit dem Leiter des Saaletalbades Edgar Beck darauf verständigt, nun doch den Doppelbetrieb für die Monate Juni und Juli zu versuchen. Dies erfordert – wie oben bereits dargestellt – eine erhebliche Mehrbelastung für das gleichzeitig weniger vorhandene Personal. In dieser Zeit muss zusätzliche Mehrarbeit geleistet werden. Es wird darauf hingewiesen, dass bei Personalausfall sofort reagiert und das Hallenbad gegebenenfalls auch kurzfristig geschlossen werden muss. Dies kann auch Auswirkungen auf den Freibadbetrieb mit sich bringen.
Für das kommende Jahr muss dann unter Abwägung und Leistbarkeit der oben genannten Aspekte rechtzeitig über die Vorgehensweise im Saaletalbad Hammelburg für die Sommermonate gesprochen und entschieden werden.
Diese Vorgehensweise wurde mittlerweile auch mit dem Aufsichtsrat abgestimmt.

Armin Warmuth
Aufsichtsratsvorsitzender Stadtwerke Hammelburg GmbH
ERSTER BÜRGERMEISTER

Matthias Metz
Geschäftsführer Stadtwerke Hammelburg GmbH